Das Jahr 2019 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Judoabteilung des TSV Teisendorf. Der Gewinn der Vizemeisterschaft in der 2.Bundesliag mit der 1.Mannschaft und dem Gewinn der Bezirksliga mit der 2.Mannschaft krönten die Anstrengungen der letzten Jahre.
Darauf aufbauend sollte das Jahr 2020 vergleichbar erfolgreich werden. Es kam alles anders. Der Lockdown stellte nicht nur den Ligabetrieb ein. Jegliches Training auf allen Ebenen wurde für ein halbes Jahr ausgesetzt. Man versuchte in dieser Zeit neben den Erwachsenen vor allem die Kinder und Jugendlichen durch Einsatz der modernen Medien für Trainingsaufgaben und sportliche Herausforderungen zu motivieren.
Nach den Sommerferien sollte es nun endlich wieder losgehen. Mit einem intensiv ausgearbeiteten Hygienekonzept und Neugliederung der Trainingsgruppen auf Grund der Begrenzung der Trainingsteilnehmer starteten wir das Training hoch motiviert. Der Andrang war enorm, so dass bereits nach der ersten Woche die neue Anfängergruppe für Neuanfragen geschlossen werden musste. Auch das Erwachsenentraining startete vielsprechend mit dem Ziel zumindest am Bundesligafinale am 12.12.2020 teilzunehmen.
Dennoch mussten wir hinsichtlich der 2.Bundesliga für das Jahr 2021 eine Entscheidung treffen. Die Trainer und die Mannschaft wurden in diesen Entscheidungsprozess eingebunden. Aus Sicht der Judoabteilung wird es unter den gegebenen Umständen keinen geregelten Ligabetrieb im Jahr 2021 geben. Zumindest nicht in der Form, dass sich darauf kontinuierlich und intensiv darauf vorbereitet werden kann. Denn eine intensive Vorbereitung war in den letzten Jahren Grund der Aufstiege und der Erfolge. Ohne intensive Vorbereitung fehlt es nicht nur an der Qualität für die 2.Bundesliga, es ist schlichtweg eine hohes Verletzungsrisiko und damit nicht verantwortbar. Die Kämpfer sind alle berufstätig und haben in der Regel schon Familie. Verletzungen, die auf Mängel in der Vorbereitung zurückzuführen werden, können wir nicht nur sportlich, sondern auch persönlich nicht in Kauf nehmen. Daher war für uns die Entscheidung klar, dass wir im Jahr 2021 nicht an der 2.Bundesliga teilnehmen werden.
Eine schwere Entscheidung, aber aus unserer Sicht die einzige Alternative zum jetzigen Zeitpunkt.
Der neuerliche Trainingslockdown bis mindestens zu den Herbstferien bestätigt diese Entscheidung. Nachvollziehbar benötigt hier die Schule in Teisendorf die Räumlichkeiten der Sporthalle zur Sicherstellung des Schulbetriebs.
Wir sind und bleiben motiviert und haben über eine Wildcard-Option jederzeit wieder die Möglichkeit auf dem Niveau der 2.Bundesliga einzusteigen. Dennoch liegt der Fokus nun vor allem auf der Wiederherstellung des Trainingsbetriebs und im Schwerpunkt den Kindern und Jugendlichen, den wir durch unser Trainingsangebot ein Stück weit Normalität in schweren Zeiten ermöglichen wollen.
Die 2.Mannschaft verbleibt in der Landesliga und wird versuchen sich in der Kampfgemeinschaft als Judoteam Chiemgau zu etablieren und soll als Sprungbrett für den Nachwuchs in den Wettkampfbetrieb bei den Erwachsenen dienen.
Der TSV Teisendorf zieht sich aus der 2.Bundesliga zurück, lebt aber weiter und wird in naher Zukunft wieder mit Erfolgen für Aufmerksamkeit sorgen – dahingehend sind sich alle Judoka in Teisendorf einig.